Trinkwasserversorgung für Langenfeld und Monheim gefährdet!

Trinkwasserversorgung für Langenfeld und Monheim gefährdet!

In seiner Sitzung vom 18.12.2024 hat der Rat der Stadt Monheim beschlossen, die Zusammenarbeit mit der Stadt Langenfeld in Hinblick auf das Verbandswasserwerk Langenfeld-Monheim GmbH & Co KG durch Kündigung zum 31.12.2026 zu beenden. Gleichzeitig hat der Rat mit PETO-Mehrheit die Fa. MEGA damit beauftragt, für die Zeit nach dem 31.12.2026 die Stadt Monheim mit Trinkwasser zu versorgen.

In seiner Sitzung vom 18.12.2024 hat der Rat der Stadt Monheim beschlossen, die Zusammenarbeit mit der Stadt Langenfeld in Hinblick auf das Verbandswasserwerk Langenfeld-Monheim GmbH & Co KG durch Kündigung zum 31.12.2026 zu beenden. Gleichzeitig hat der Rat mit PETO-Mehrheit die Fa. MEGA damit beauftragt, für die Zeit nach dem 31.12.2026 die Stadt Monheim mit Trinkwasser zu versorgen.

Begründet wird dies zusammenfassend mit dem Eindruck der Stadt Monheim, dass sich die Stadt Langenfeld dem Wunsch Monheims widersetze, im Bereich des Wassereinzugsgebietes (Wasserschutzzone) bei Schloss Laach einen Trainings-Campus für den Sportverein Bayer 04 Leverkusen einzurichten. Eine derartige Vorgehensweise war bereits angedroht worden, falls das Sachverständigen-Gutachten nicht wie gewünscht ausfällt. Damit ist der Monheimer Wunsch, einen Leverkusener Sportverein zu unterstützen, letztlich der Grund dafür, die Trinkwasserversorgung beider Städte zu gefährden. Weil aber die Stadt Langenfeld die Trinkwassergewinnung gegenüber der Förderung von Bayer 04 Leverkusen als wichtiger ansieht, sieht die PETO-Mehrheit im Monheimer Stadtrat die weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen beiden Städten als nicht mehr als gegeben an und hat gekündigt.

Die völlig unbedachte Aktion der PETO-Ratsleute vom 18.12.2024, die für ihre Handlungsweise später einmal haftbar gemacht werden können, führt die Städte Langenfeld und Monheim in ein noch nicht dagewesenes Chaos.

  • Die Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgung GmbH kann schon von der gesellschaftsrechtlichen Satzung her keine Wasserversorgung vornehmen.
  • Die Eigentumsverhältnisse an den Wasserleitungen und die Nutzung der Wasserrechte sind ungeklärt.
  • Wird die MEGA zukünftig selbst Wasser am Schloss Laach produzieren oder soll die Wasserversorgung von anderen Stadt- oder Wasserwerken ‚eingekauft‘ werden?
  • Klar ist, dass aktuell 85 % des Trinkwassers für Langenfeld und Monheim am Schloss Laach gewonnen werden – wird der Bayer-Campus verwirklicht, steht damit die Wasserversorgung für Monheim und Langenfeld in Frage.
  • Interessant ist, dass Bayer 04 mit Ausnahme von ein paar Powerpoint-Präsentationen bislang nicht einmal mitgeteilt hat, was auf dem ‚Campus‘ überhaupt entstehen soll. Monheim hat also die Kündigung ausgesprochen, um Bayer 04 in vorauseilendem Gehorsam den roten Teppich auszurollen.
  • Im schlimmsten Fall besteht die Möglichkeit dazu, dass Langenfeld und Monheim gemeinsam auf der bisherigen Basis der Trinkwassergewinnung nur noch ein Potential von ca. 15 % der bisherigen Produktionsmöglichkeiten zur Verfügung haben, um insgesamt mehr als 100.000 Menschen und die ansässigen Gewerbebetriebe mit Wasser zu versorgen.
  • Folge der Kündigung ist der Rückzahlungsanspruch der Monheimer Versorgungs- und Verkehrs-GmbH betreffend die Einlage von € 1.833.400,00 sowie ein Abfindungsanspruch gem. § 21 des Gesellschaftsvertrages. Es wird erlaubt sein, darüber zu spekulieren, ob dies angesichts der Milliardenschulden der Stadt Monheim der eigentliche Kündigungsgrund ist.

Kommt es zur Realisierung des ‚Bayer-Campus‘, müssen schlimmstenfalls andere Wassergewinnungsgebiete erschlossen werden, wenn diese denn zu finden sind. Das wird sich auf die bislang vergleichsweise günstigen Preise, die das Verbandswasserwerk verlangt, negativ auswirken. Monheim treibt damit – nach dem Beschluss über die Anpassung der Grundsteuerhebesätze die Wohnnebenkosten in beiden Städten ein weiteres Mal unnötig weiter hoch. Es bleibt zu hoffen, dass sich nach der Kommunalwahl 2025 andere Verhältnisse ergeben und dieser unselige Schritt rückgängig gemacht werden kann. Im Moment bleibt nur die Zusage des Verbandswasserwerks, dass auch noch nach dem 01.01.2027 Trinkwasser aus dem Hahn kommen wird.

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