Finanzierung: Je mehr, desto günstiger

Umbauten und Modernisierungen sind teuer; nur selten haben Eigentümer die dazu nötigen Mittel auf dem Konto. Abhilfe schaffen da Kredite. Hierbei gilt: Wer mehr als 50.000 Euro braucht, kann eine günstige, grundbuchbesicherte Baufinanzierung in Anspruch nehmen. Und in einigen Fällen fördert der Staat die Modernisierung sogar – Haus & Grund gibt Tipps dazu.

Umbauten und Modernisierungen sind teuer; nur selten haben Eigentümer die dazu nötigen Mittel auf dem Konto. Abhilfe schaffen da Kredite. Hierbei gilt: Wer mehr als 50.000 Euro braucht, kann eine günstige, grundbuchbesicherte Baufinanzierung in Anspruch nehmen. Und in einigen Fällen fördert der Staat die Modernisierung sogar – Haus & Grund gibt Tipps dazu.

Berlin. Wenn aus zwei kleinen ein großes Zimmer werden soll, ein Anbau her muss, der Balkon eine neue Verglasung braucht oder die Heizung erneuert werden muss, wird es schnell teuer. Nicht selten kosten solche Umbauten oder Modernisierungen mehrere 10.000 Euro. Doch nicht jeder Eigentümer kann die dafür benötigten Summen aus Eigenleistungen aufbringen. Einfacher ist es da, die eigenen Wohnwünsche über einen Kredit zu finanzieren.

Baufinanzierung, Bauspardarlehen oder Konsumentenkredit – je nach Wunsch und Kreditbetrag kommen für Umbauten, Sanierungen und Modernisierungen verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten infrage. Und meist lohnt es sich, verschiedene Umbaumaßnahmen auf einen Schlag umzusetzen – nicht nur, weil in diesem Fall die Handwerker nur einmal anrücken, sondern vor allem, weil eine größere Finanzierung oft günstiger ist als mehrere kleinere.

Baufinanzierungen bei unter einem Prozent Zins

Das liegt vor allem daran, dass bei Kreditbeträgen jenseits der 50.000 Euro klassische Baufinanzierungen in Anspruch genommen werden können. Und die Zinsen für diese Immobilienkredite sind aktuell unschlagbar günstig. Für Finanzierungen mit zehnjähriger Zinsbindung verlangen Banken derzeit oft weniger als ein Prozent pro Jahr. So lag der Median der Angebotszinsen für zehnjährige Zinsbindungen Ende Januar bei 0,85 Prozent pro Jahr, hat der Baukreditvermittler Interhyp bei einem Vergleich der Konditionen von über 400 Banken ermittelt.

Fünfjährige Zinsbindungen sind mit 0,78 Prozent nur unwesentlich günstiger. Teurer wird es bei Zinsbindungen von mehr als zehn Jahren. So lag der Zinsmedian der Interhyp für Baugeld mit einer Laufzeit von 15 Jahren Ende Januar bei 1,20 Prozent, bei einer Laufzeit von 20 Jahren bei 1,45 Prozent. Vergleichen lohnt sich für Eigentümer hier auf jeden Fall: Denn während einige Kredite deutlich über einem Prozent Zinsen für das Baugeld verlangen, geben andere die Summe schon für 0,5 Prozent aus.

Kleinere Summen mit Ratenkredit finanzieren

Das lässt sich am besten in einem Beratungsgespräch klären. Je nach Sicherheitsbedürfnis und den für die Zukunft erwarteten finanziellen Möglichkeiten, kann man auch mit einer noch bestehenden Restschuld kalkulieren, diese sollte aber möglichst nicht zu hoch sein. Voraussetzung für die günstige Baufinanzierung: Der Eigentümer muss bei seiner Bank eine Grundschuld eintragen lassen.

Wer kleinere Summen unter 50.000 Euro benötigt, greift dagegen zum Ratenkredit. Dieser ist meist schnell und unbürokratisch beantragt, Sondertilgungen sind jederzeit möglich. Außerdem wird beim Konsumentenkredit keine Grundschuld benötigt. Dafür schlagen die Zinsen mit derzeit drei bis vier Prozent deutlich höher zu Buche.

Bausparen für die langfristige Planung

Wer heute schon weiß, dass in einigen Jahren ein Umbau ins Haus steht, kann dafür mit einem Bausparvertrag vorsorgen. Im Schnitt sind auch Bauspardarlehen derzeit zu unter einem Prozent Zins zu haben. Wichtigstes Plus: Auch für Beträge unter 50.000 Euro verlangen Bausparkassen keine Zinsaufschläge. Eigentümer kommen damit also auch bei kleineren Summen in den Genuss der niedrigen Zinsen. Dafür müssen sie aber im Voraus planen.

Denn bei den meisten Bausparverträgen steht vor dem Darlehen die Ansparphase. Meist muss vor Auszahlung des Bauspardarlehens zwischen 30 und 50 Prozent der festgelegten Summe eingezahlt werden – allerdings zu einer vergleichbar schwachen Verzinsung. Hinzu kommen bei den meisten Bausparverträgen Abschlussgebühren in Höhe von einem Prozent der Bausparsumme sowie Verwaltungsgebühren. Sie machen die Verträge oft unrentabel.

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